Es war ein kalter Wintertag im Wichtelwald. Der Schnee bedeckte die Bäume und die Wichtelhäuser und die Luft roch nach Tannennadeln und Lebkuchen. Die kleinen Wichtelkinder spielten draußen im Schnee und hatten eine Menge Spaß.
Eines Tages, als die Sonne unterging und der Himmel orange und pink leuchtete, hörten die Wichtelkinder ein lautes, tiefes Lachen. Sie folgten dem Klang und kamen zu einer kleinen Lichtung im Wald. Dort stand ein großer, freundlich aussehender Schneemann.
Der Schneemann stellte sich als Arnulf vor. Er war der Hüter des Wichtelwaldes und er erzählte den Wichtelkindern, dass die Wintersonnenwende kurz bevorstand. An diesem besonderen Tag, so sagte Arnulf, würden die Sterne besonders hell leuchten und die Tiere des Waldes ihre Winterlieder singen. Die Wichtelkinder waren begeistert und freuten sich auf das bevorstehende Fest.
In den folgenden Tagen bereiteten sich die Wichtel auf die Wintersonnenwende vor. Sie schmückten ihre Häuser mit funkelnden Lichtern und backten köstliche Lebkuchen. Die Wichtelmama erzählte den Kindern alte Geschichten über die Wintersonnenwende und wie wichtig es war, gemeinsam zu feiern und füreinander da zu sein.
Endlich war der Tag der Wintersonnenwende gekommen. Die Wichtel versammelten sich auf der Lichtung im Wald, um das Fest zu feiern. Die Sterne glitzerten am Himmel und die Tiere des Waldes begannen zu singen. Es war eine magische Nacht.
Plötzlich hörten die Wichtelkinder ein lautes Krachen. Der alte Eichenbaum, in dem die Wichtel ihre Geschenke verstauten, war umgestürzt und die Geschenke waren überall verstreut. Die Wichtel waren bestürzt. Wie konnten sie das Fest feiern, ohne Geschenke?
Aber dann hatte Arnulf eine Idee. Er sagte den Wichteln, dass jeder von ihnen ein besonderes Talent hatte, das er einbringen konnte, um das Fest zu retten. Die Wichtel überlegten nicht lange. Sie begannen, Geschenke aus dem zu machen, was sie im Wald finden konnten. Einer schnitzte kleine Figuren aus Holz, ein anderer band Kränze aus Tannenzweigen, und noch ein anderer malte wunderschöne Bilder.
Und so feierten die Wichtelkinder die Wintersonnenwende mit selbstgemachten Geschenken, fröhlichen Liedern und köstlichen Leckereien. Das Fest war wundervoll und alle waren glücklich und zufrieden.
Am Ende des Abends, als die Sterne immer noch hell am Himmel leuchteten, sagte Arnulf zu den Kindern: “Ihr habt gezeigt, dass es nicht auf teure Geschenke ankommt, sondern auf die Liebe und Mühe, die in sie gesteckt werden. Das ist der wahre Geist der Wintersonnenwende.”
Die Wichtel hatten eine wichtige Lektion gelernt und von diesem Tag an wussten sie, dass es nicht darauf ankommt, wie groß oder teuer ein Geschenk ist, sondern wie viel Liebe und Fürsorge darin steckt. Und so feierten sie jedes Jahr die Wintersonnenwende mit selbstgemachten Geschenken und noch mehr Freude und Zusammenhalt.