Es war ein kalter Wintertag in der kleinen Stadt Winterland. Die Straßen waren mit einer dicken Schneeschicht bedeckt, die Dächer der Häuser waren von einer glitzernden Eisschicht überzogen und überall konnte man das fröhliche Lachen von Kindern hören, die draußen Schneeballschlachten veranstalteten.
In einem kleinen Haus am Rand der Stadt lebte die siebenjährige Emma. Sie liebte den Winter über alles und vor allem die Schneemänner, die sie jedes Jahr mit viel Liebe zusammenbaute. Doch in diesem Jahr sollte alles anders sein.
Eines morgens wachte Emma auf und schaute aus dem Fenster. Dort, in ihrem Garten, stand ein großer Schneemann. Doch es war kein gewöhnlicher Schneemann. Er hatte lebendige Augen, eine Möhrennase, die sich hin und her bewegte, und einen Drehknopf als Mund. Emma konnte es kaum glauben!
Sie rannte nach draußen und rief: “Hallo, du lebst ja!”
Der Schneemann drehte seinen Kopf und lächelte. “Ja, ich bin lebendig!”, sagte er mit einer lustigen Stimme. “Ich bin Frosty, dein Schneemann-Freund!”
Emma war hin und weg vor Begeisterung. Sie konnte es kaum fassen, dass sie einen lebendigen Schneemann gefunden hatte. “Komm rein, Frosty!”, sagte sie aufgeregt und zog den Schneemann in ihr Haus.
Die beiden verbrachten den ganzen Tag zusammen. Sie spielten Verstecken im Haus, machten Schokoladenmilch und tanzten zu Weihnachtsliedern. Frosty erzählte Emma von seinen Abenteuern in der Schneewelt und wie er zum Leben erweckt wurde.
Am nächsten Tag beschlossen Emma und Frosty, in die Stadt zu gehen, um die anderen Kinder zu überraschen. Sie rollten den Schneemann über die verschneiten Straßen und jeder, der sie sah, blieb staunend stehen.
Die Kinder jubelten und lachten, als sie den lebendigen Schneemann sahen. Frosty erzählte ihnen von seinen Abenteuern und alle hörten gebannt zu. Emma war stolz, diejenige zu sein, die den Schneemann zum Leben erweckt hatte.
Doch plötzlich bemerkten sie, dass der Schneemann anfing zu schmelzen. Die warme Wintersonne hatte begonnen, ihre kalte Magie zu verlieren. Emma und die anderen Kinder waren traurig und hielten die Hände über die Augen, um ihre Tränen zu verbergen.
“Keine Sorge”, sagte Frosty mit einem Lächeln. “Ich werde immer bei euch sein, auch wenn ich nicht mehr hier bin.”
Und so verschwand Frosty langsam, aber sein Geist blieb in den Herzen der Kinder. Sie erinnerten sich immer daran, dass man auch im kalten Winter Wärme und Freude geben kann.
Die Jahre vergingen, und Emma wurde älter. Doch sie vergaß nie die zauberhafte Geschichte von Frosty, dem lebendigen Schneemann. Sie erzählte sie ihren Kindern und Enkeln und lehrte sie, dass wahre Magie im Herzen und in der Freundschaft liegt.
Bis heute erinnern sich die Menschen in Winterland an diese wunderbare Geschichte und an den lebendigen Schneemann Frosty, der ihre Herzen erwärmt hat, selbst in den kältesten Winternächten. Und jeden Winter, wenn die erste Schneeflocke fällt, hört man das fröhliche Lachen der Kinder, die den Schneemann Frosty zum Leben erwecken und ihm ein Lied singen.